Qualitätsmessungen an der Wikipedia: Konstruktion von Qualität
Daten zum Buch | |
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Deutscher Titel: | Qualitätsmessungen an der Wikipedia: Konstruktion von Qualität ? eine Metaanalyse |
Autor(en): | Henrik Grotjahn |
Herausgeber: | |
Erscheinungsort: | Saarbrücken |
Verlag: | Vdm Verlag Dr. Müller |
Serie: | |
Erscheinungsjahr: | 2007 |
Seitenanzahl: | 128 Seiten |
Originaltitel: | {{{OT}}} |
Originalsprache: | deutsch |
ISBN-10: | 3836430452 |
ISBN-13/
EAN-Code: |
978-3836430456 |
Schlagwörter: | Enzyklopädie, Wikipedia |
Sachgebiete: | Bibliothekswissenschaft |
Rezensionen | |
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Der Autor Henrik Grotjahn fasst nach einer allgemeinen Einführung in die Geschichte der Enzyklopädien und einer allgemeinen Einführung in das Prinzip und die Geschichte der Wikipedia in einer empirischen Übersicht die bis zum Erscheinungstermin der Arbeit vorliegenden Qualitätsuntersuchungen zusammen. Grotjahn bedient sich dabei des propositionalen Inventars nach Bonfadelli und Meier, 1984. Dabei werden die Qualitätsuntersuchungen nach Ansatz, Untersuchung und Ergebnissen sowie einer Einzelbewertung miteinander verglichen.
Insgesamt 17 mehr oder weniger umfangreiche Untersuchungen hat Grotjahn dabei zusammengestellt, unter ihnen die Untersuchung für die Zeitschrift Nature, bei dem die Wikipedia mit der Britannica verglichen wurde und kein eindeutiger Sieger festgestellt worden werden konnte, und die Untersuchungen in Form eines Thesaurustests in der Computerzeitschrift c't, die von Zeit zu Zeit wiederholt werden, nach Grotjahn aber eher der Wikipedia in die Karten spielen. (86) Zudem ist die Analyse einiger wissenschaftlicher Abschlussarbeiten dabei wie die Untersuchung Brändles über den Einfluss von Aufmerksamkeit auf die Qualität von Artikeln.
Grotjahn konstatiert, dass bisherige Untersuchungen vor allem daran kranken, dass sie gemeinhin tendentiös ausgerichtet sind, entweder positiv oder aber negativ und auch nicht aufeinander aufbauen würden, frühere Ergebnisse also nicht berücksichtigen würden. Grotjahn glaubt zudem mit Luhmann (107), dass die Ergebnisse zeigen würden, dass die inhaltliche Bewertung von Wissen so einfach nicht möglich sei und dass es zukünftig eher um die Analyse eines systemischen Leistunsbegriffes (media performance) gehen sollte, der nach der Befriedigung der Nutzerinteressen insgesamt fragt. (42f. und 105)
Bewertung
Es ist zwar richtig, dass ein Qualitätsbegriff von Wissen durchaus vielschichtiger ist als die bloße Korrektheit des dargestellten Inhaltes, dennoch sollte es möglich sein, diese zu bewerten. Dass die Antwort auf diese Frage die permanente Veränderbarkeit wie in der Wikipedia sei, wie es der Autor konstatiert, bleibt in diesem Zusammenhang unverständnlich. Insgesamt liefert Grotjahn jedoch einen wertvollen Überblick über die bisherigen Qualitätsuntersuchungen zur Qualität in der Wikipedia. Es würde sich lohnen, diesen Überblick fortzusetzen und die jüngst in c't und Stern veröffentlichten Untersuchungen hier mit einzubeziehen. Auch die Arbeit des Kritikers Keen sollte hier nicht fehlen.
Denis Diderot 23:29, 11. Jun 2008 (CEST)