The Cult of the Amateur. How Today's Internet Is Killing Our Culture

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Daten zum Buch
Deutscher Titel: The Cult of the Amateur. How Today's Internet Is Killing Our Culture
Autor(en): Andrew Keen
Herausgeber:
Erscheinungsort: New York u.a.
Verlag: Currency
Serie:
Erscheinungsjahr: 2007
Seitenanzahl: 240 Seiten
Originaltitel: -
Originalsprache:
ISBN-10: 0385520808
ISBN-13/

EAN-Code:

978-0385520805
Schlagwörter: Internet, Web 2.0, Kritik, Wikipedia, Youtube
Sachgebiete: Internet
Rezensionen

-

Andrew Keen, bekannt für seine Kritik am Web 2.0, hat mit seinem Buch The Cult of the Amateur nicht nur eine Kritik an den jüngsten Phänomenen des Internets vorgelegt, sondern eine Kritik am digitalen Zeitalter an sich, die sich in der Tradition Neil Postmanns sieht, der mit seinem Titel "Wir amüsieren uns zu Tode" einen Klassikers dieses Kritikergenres bereits in den 70er Jahren vorgelegt hatte.

Keen widmet sich zunächst den jüngsten Entwicklungen im Internet, die Keen als eine Art "Digital Darwinism" (15) wahrnimmt, in dem sich der Lauteste durchsetzt und nicht der Beste bzw. der Bestausgebildeteste oder anders gesagt: der Profi. Keen sieht in den Aufmerksamkeitsphänomenen Wikipedia und Youtube vor allem einen Angriff auf die "cultural gatekeepers" der professionellen Lexika und Zeitungen, die an Einfluss verlieren. Keen sieht hier nicht nur ein nahendes Ende der Autorschaft, sondern auch ein Ende der Buchkultur herausfziehen, die von kultureller Produktivität gekennzeichnet gewesen sei, heute zähle aber nur noch "cutting and pasting" (23), wobei die Verlässlichkeit der Information ungewiss sei. Viel schlimmer als diese Ungewissheit ist für Keen jedoch, dass es auch keine Verantwortung für die von Amateuren zusammengetragenen Informationen gebe. Denn, wenn ein Reuter-Journalist wie im Falle des Fotografen Adnan Hajj ein Foto manipuliert, wird der Reporter entlassen und es gibt Konsequenzen, doch was für Konsequenzen hat ein manipuliertes Video auf Youtube? Keen meint, dass gerade diese fehlende Verantwortung das Hauptproblem auf den neuen Social Networking-Sites ist. Letztlich können man dadurch gar keinem Video auf irgend einer dieser Plattformen trauen, da man ja nie sicher sein kann, wer und warum das publiziert wurde. In klassischen Medien hatte man zumindest noch Redaktionsstatuts, so Keen.

Im weiteren widmet sich Keen dann aber noch weiteren Phänomenen des Internets; so sieht er durch Raubkopie die ganze Musikindustrie zerstört, die sich bis zum Schließen von großen Musik-Stores auswirkt und er sieht durch das Filesharing selbst Hollywood gefährdet, die es sich vielleicht bald nicht mehr leisten könnten, teure Filme zu produzieren.

Zuletzt widmet sich Keen noch den Suchmaschinen, die, wie er meint, eine große Gefahr für die Freiheit der Menschen seien. Keen erinnert daran, dass AOL versehentlich ihre Suchdaten im Internet veröffentlicht hatte und das daraus zum Teil personengenau Profile von Menschen und ihren Absichten erstellt werden könnte. Last not least sieht Keen durch die ungeheuren Mengen von Werbebudget, die derzeit in die Suchmaschinen fließt, das klassische Modell vieler Verlage der Zeitschriften- und Zeitungsbranche gefährdet und das, obwohl Firmen wie Google selbst eigentlich keine Inhalte produzieren würden.

Die Überwindung dieser Probleme sieht Keen in Projekten wie Citizendium und Joost, in denen die Kraft der Experten und die der Community gebündelt werden würde.

Denis Diderot 22:27, 5. Sep 2007 (CEST)