Wikipedia inside

Aus Bookpedia Bücher einfach erklärt
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Daten zum Buch
Deutscher Titel: Wikipedia inside. Die Online-Enzyklopädie und ihre Community
Autor(en): Günter Schuler
Herausgeber:
Erscheinungsort: Münster
Verlag: Unrast
Serie:
Erscheinungsjahr: 2007
Seitenanzahl: 280 Seiten
Originaltitel: -
Originalsprache: deutsch
ISBN-10: 3897714639
ISBN-13/

EAN-Code:

978-3897714632
Schlagwörter: Wikipedia, Lexikon, Web 2.0, Enzyklopädie
Sachgebiete: Bibliothekswissenschaft
Rezensionen
  • momentan liegen keine Rezensionen vor

Günter Schulers journalistische Untersuchung der Wikipedia gliedert sich grob in drei Teile. In einem ersten Teil zeichnet Schuler die kurze Geschichte der Wikipedia bis ins Jahr 2007 nach, in einem zweiten Teil, den man als Hauptteil bezeichnen kann, beschäftigt sich Schuler z.T. investigativ mit der Gemeinschaft hinter der Wikipedia. Ein dritter Teil des Buches versucht in die Zukunft der Wikipedia zu blicken und gibt 11 Ratschläge, die Zukunft der Wikipedia positiv zu beeinflussen.

Der erste Teil des Buches beschreibt neben der Geschichte der Wikipedia vor allem auch die Außensicht auf die Wikipedia und führt einen kleinen Qualitätstest zwischen Brockhaus und Wikipedia durch. Trotz der zahlreichen Kritik an Wikipedia-Inhalten (nicht gesichertes Wissen, Quantität statt Qualität) gibt Schuler der Wikipedia gegenüber den Brockhaustexten im Nachschlageportal xipolis.net die bessere Note, weil besser geschrieben und unterhaltsamer.

Der zweite Teil des Buches beschreibt dann tiefgreifend das Innenleben der Wikipedia-Community, wobei Schuler gut recherchiert hat und auch viele Anekdoten und Geschichten aus den Untiefen der Community zu berichten weiß. Gleichwohl führt Schuler auch die vielen Probleme auf, die die Community der Wikipedia aufzuweisen hat. So berichtet Schuler neben den Problemen mit rechtslastigen Editoren und Autoren auch über die Verlockungen der Macht einiger Administratoren, die sich gerne mit ihrer Meinung gegenüber anderen Autoren ohne Administrationsrechte hinwegsetzen und so gute Autoren schnell aus der Wikipedia vertreiben. Viele Autoren verlassen auf Grund von willkürlichen Benutzersperrungen das Projekt, während sich die beiden Fraktionen der Exklusionisten und der Inklusionisten (146 ff.) virtuelle Gefechte liefern. Auch die Probleme, die durch PR-Profis und durch verdeckte Werbung und politische Manipulationen hervorgerufen werden, benennt Schuler detailliert. (Kapitel 8)

Der dritte Teil des Buches beschäftigt sich mit der Zukunft der Wikipedia, nicht ohne einige grundlegende, aber kritische Gedanken über die Wikipedia genannt zu haben. So zeigt Schuler auch die Probleme auf, die durch kostenloses Wissen im Internet entstehen können, nämlich die, dass auf diese Art und Weise die Produktionsbedingungen für bezahltes Erstellen von Wissen etwa bei Verlagen zerstört werden kann und sich die Wissensgesellschaft so langrfristig selbst kannibalisieren könne. Schuler glaubt zwar auch nicht, dass das Bezahlen von Artikeln ein Lösungsweg für die Wikipedia sein könne, empfiehlt aber dennoch Reformen, damit es nicht doch einmal zu einer Auflösung des Projektes wegen der vielen Grabenkämpfe innerhalb der Wikipedia kommt. Schuler empfiehlt vor allem weniger Bürokratie und mehr Verantowrtung durch professionelle Fachredaktionen. Zudem empfiehlt er Autoren professioneller abzuholen, etwa durch eine Charta für Autoren, mehr Mitbestimmung und weniger Diskriminierung. Außerdem glaubt Schuler, dass man die Diskussionen wieder mehr auf die Inhalte lenken müsse und empfiehlt die Regel des neutralen Standpunktes zu überarbeiten, damit nicht radikalen Meinungen in der Wikipedia die Überhand gewinnen.


Denis Diderot 14:49, 4. Mai 2008 (CEST)