Die Bibliothek brennt. Ein Bericht aus Weimar
Daten zum Buch | |
---|---|
Deutscher Titel: | Die Bibliothek brennt. Ein Bericht aus Weimar |
Autor(en): | Michael Knoche |
Herausgeber: | |
Erscheinungsort: | München |
Verlag: | Wallstein |
Serie: | |
Erscheinungsjahr: | 2006 |
Seitenanzahl: | 260 Seiten |
Originaltitel: | {{{OT}}} |
Originalsprache: | englisch |
ISBN-10: | 3835300881 |
ISBN-13/
EAN-Code: |
978-3835300880 |
Schlagwörter: | Bibliothek, Brand |
Sachgebiete: | Bibliothekswissenschaft |
Rezensionen | |
|
Michael Knoche berichtet aus der Perspektive des Bibliotheksdirektors der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar in athmosphärisch dichter Weise über den größten Bibliotheksbrand seit dem II. Weltkrieg in Deutschland. Im September 2004 ging aufgrund eines technischen Defekts der berühmte Rokokosaal der Bibliothek in Flammen auf und vernichtete 50.000 Bücher vornehmlich aus dem 17. und 18. Jahrhundet. Das entspricht in etwa 1/5 des Bestandes der Bibliothek unter den Beständen bis 1850; die Bibliothek selbst beherbergt ca. 1 Mio. Bücher. Unter den Verlusten sind u.a. auch die Musikaliensammlung Anna Amalias und große Teile der Büchersammlung der Fruchtbringenden Gesellschaft, der ersten Akademie in Deutschland, zu verzeichnen.
Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Bibliothek in ein neu errichtetes Studienzentrum umziehen sollte, das historische Gebäude hätte dann saniert werden können. Nur fünf Wochen trennten den Umzug von dem Brand, was die Tragik des Geschehens noch einmal zuspitzt. Knoche beschreibt die Dramatik der Brandnacht ebenso einfühlsam wie die ersten hektischen Tage nach dem Brand und die folgenden Wochen und Monate der medialen Aufmerksamkeit. Denn immerhin gingen in Weimar z.T. unersetzliche Kulturgüter verloren, was für ein enormes Presseecho in ganz Deutschland und auch international sorgte.
Am Ende kann Knoche jedoch noch eine halbwegs positive Bilanz ziehen. Denn die enorme Spendenbereitschaft der Bevölkerung, von Unternehmen und Stiftungen hat am Ende dazu beigetragen, dass die Herzogin Anna Amalia Bibliothek gleichsam neu auferstehen konnte und die feierliche Eröffnung des neuen Studienzentrums zu einer Art Wiedergeburt der Bibliothek wurde.
Denis Diderot 11:38, 15. Jun 2008 (CEST)