Das Google-Copy-Paste-Syndrom
Daten zum Buch | |
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Deutscher Titel: | Das Google-Copy-Paste-Syndrom |
Autor(en): | Stefan Weber |
Herausgeber: | |
Erscheinungsort: | Hannover |
Verlag: | Heise |
Serie: | |
Erscheinungsjahr: | 2007 |
Seitenanzahl: | 160 Seiten |
Originaltitel: | - |
Originalsprache: | deutsch |
ISBN-10: | 3936931372 |
ISBN-13/
EAN-Code: |
978-3936931372 |
Schlagwörter: | Plagiat, Plagiarism |
Sachgebiete: | Literaturwissenschaft |
Rezensionen | |
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Stefan Weber, der Teile der in dieser Arbeit veröffentlichten Ergebnisse auch bereits auf Telepolis veröffentlicht hat, malt in seinem Buch ein düsteres Bild von der Zukunft der wissenschaftlichen Ausbildung, die zunehmend Schüler und Studenten seiner Meinung nach geradezu zum Plagiat erzieht. Gegen das weit verbreitete Copy-Paste-Syndroms (CPS) wird aus Webers Sicht zu wenig von den Schulen und Universitäten getan.
Anhand einiger markanter Beispiele zeigt Weber wie Schüler, Studenten und sogar Dozenten immer mehr dazu übergehen, ganz Textpassagen und halbe Arbeiten einfach aus dem Internet in die eigene Arbeit zu übernehmen, mittels "Copy and Paste" eben einfach zu kopieren. Weber geht dabei auch explizit gegen die Theoretiker des Textklaus vor, die sich hinter der postmodernen Theorie einer multiplen Autorschaft jeden Textes in der Intertextualitätstheorie (83ff) verstecken. Für Weber ändern solche Überlegungen nichts an der geistigen Trägheit, die durch das Plagiieren entstehen.
Zum Ende seines Buches gerät das Buch dann immer mehr zu einer allgemeinen Kulturkritik, die mal mehr, mal weniger überzeugt. Weber kritisiert die Sprache in SMS, Mail und Chat und in einigen Teilen der Medienwissenschaft.
Würdigung
Das Buch hat eine wichtige Debatte über Plagiarismus, geistigen Eigentum und die Einstellung unserer Gesellschaft dazu begonnen. In der Tat sind große Teile im Internet gegenseitig voneinander abgeschrieben. Niemand weiß zudem, wieviele Plagiate tagtäglich an den Schulen und Universitäten etwa aus der Wikipedia entnommen werden. Dennoch leidet das Buch an einem falschen Alarmismus und einem überhöhten Kulturpessimismus. Richtig hilfreich sind die Beispiele, die Weber hinsichtlich von Internetplagiatentum gesammelt hat, richtig witzig sind die Beispiele intellektueller Phrasendrescherei, die Weber bei den Medienwissenschaftlern aufgespürt hat.
Denis Diderot 21:37, 28. Jan 2007 (CET)