Empört Euch!
Daten zum Buch | |
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Deutscher Titel: | Empört Euch! |
Autor(en): | Stéphane Hessel |
Herausgeber: | |
Erscheinungsort: | |
Verlag: | Ullstein |
Serie: | |
Erscheinungsjahr: | 2011 |
Seitenanzahl: | 32 Seiten |
Originaltitel: | Indignez-vous! |
Originalsprache: | deutsch |
ISBN-10: | 3550088833 |
ISBN-13/
EAN-Code: |
978-3550088834 |
Schlagwörter: | Kritik, Streitschrift, Résistance |
Sachgebiete: | Essay |
Rezensionen | |
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Stéphane Hessels mittlerweile berühmte und weit verbreitete Streitschrift ist nur 32 Seiten lang und hat dennoch zu einer großen internationalen Resonanz geführt. Das liegt nicht nur daran, dass Hessel ein berühmter französischer Diplomat, Mitglied der französischen Résistance, Überlebender des KZ Buchenwald und Mitautor der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen ist, sondern vor allem auch daran, dass die Streitschrift Hessels in einfachen und klaren Worten formuliert ist. Hessels kleine Streitschrift setzt sich für soziale Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit und Frieden ein, Grundüberzeugungen, die in Europa vielerorts verlorengegangen scheinen, so Hessel.
So erinnert Hessel z.B. daran, dass der Abbau sozialer Sicherungssysteme damit begründet werde, dass kein Geld dazu da sei. Hessel kann das aber nicht gelten lassen, schließlich seien diese Sicherungssysteme in einer Zeit installiert worden, in der viel geringere Produktivität vorherrschte. Hessel empfindet die Argmuente vorgeschoben.
Einen weiterer Punkt, den Hessel herausgreift, ist die Situation im Gazastreifen, die Hessel als ungerecht und unmenschlich empfindet.
Die Jugend fordert Hessel dazu auf, sich zu empören. Die Themen dazu lägen auf der Straße und seien zum Greifen nahe, wenn man nur richtig hinsehen würde.
Bewertung
Die Grundidee Hessels, in einfachen Worten auf die Ungerechtigkeit in der Welt hinzuweisen und sich nicht von vermeintlicher Komplexität zur Haltungslosigkeit verdammt zu sehen, ist sicher sehr richtig und insofern, ist seine Streitschrift eine willkomene Abwechslung. Denn entweder haben wir heute schnelllebige Blogbeiträge und auf Massengeschmack produzierten Journalismus oder wir haben auf der anderen Seite schwer lesbare politische oder wissenschaftliche Monographien, die sich um einen eigenen Standpunkt drücken. Dennoch bleibt Hessels Streitschrift in zu vielen Punkten einfach zu ungenau und zu beliebig. Was das "kommunistische Manifest" des 21. Jahrhunderts hätte werden können, ist leider auch durch die Kritik an der Politik Israels desavouiert. Man hätte viele schöne internationale Beispiele dafür finden können, in denen Ungerechtigkeit, Hass und Geld viel Leid über die Menschheit bringt, nur warum muss es ausgerechnet das israelische Beispiel sein. Ausgerechnet dieser Konflikt ist ein Beispiel dafür, dass einfache Antworten nicht möglich sind. So arbeit sich schon wieder vermeintlich linke Kritik ausgerechnet am Staat Israel ab.
Denis Diderot 13:25, 17. Jul 2013 (CEST)